Ausstellung von Schiffsmodellen in der Rathauspassage Pinneberg

 

 

Bereits im letzten Jahr wurden wir von der Centerleitung gefragt, ob wir in der Rathauspassage eine Ausstellung mit unseren Schiffsmodellen bestücken würden. Wir haben uns mit der zuständigen Dame vor Ort getroffen und besprochen wie und wo wir unsere Modelle präsentieren würden. Für 2015 gab es keine freien Termine mehr und so sollte die Ausstellung Anfang 2016 gemacht werden.

 

Ende 2015 wurde dann der Termin abgestimmt und am 07. Januar fuhren Hans-Jürgen und ich zur Besprechung nach Pinneberg. In angenehmer Atmosphäre wurde besprochen welche Anzahl von Bühnenelementen wir brauchen würden, wann der Aufbau stattfinden soll und wie die Dekoration aussehen sollte. Der SMC besorgt die Duni-Decken in dunkelblau und am 22. Januar wird aufgebaut. Der Anlieferort wurde angesehen und der Raum für die Lagerung der Modelle beim Auf-und Abbau wurde angeschaut. Wir werden also bereits am 21. Januar mit der Anlieferung beginnen. Da alle Modelle unter einer Haube stehen müssen ( Staub und Beschädigung ) ist die Anzahl der Modelle auf 30 Stck. beschränkt. Alle Modelle sind versichert und die Bewachung wird durch Mitglieder des SMC gemacht. Das bedeutet, das ab 06:30 bis 19:20 Uhr mindestens eine Person vor Ort sein muss. Am Tag dann zwei bis drei Mitglieder. Der Haustechniker wird uns in allen technischen Fragen zur Verfügung stehen, da er selber Modellbauer ist wird es sicher eine sehr gute Zusammenarbeit geben. Das ist jedenfalls unser erster Eindruck.

 

Am Freitag, den 22.01.2016 haben wir mit dem Aufbau begonnen. Die Decken für die Tische hatte ich einige Tage vorher gekauft. Es waren noch nicht alle Tische vor Ort. Die fünf Tische, die auf der großen Fläche stehen sollten, wurden am Wochenende noch gebraucht und sollten dann am Montag zur Verfügung stehen. Das Verkleiden der vier Gruppen mit je zwei Tischen ging zügig voran und die angelieferten Modelle wurden nach Plan aufgestellt. Die Modelle für die noch fehlenden Tische konnten in einem Raum zwischengelagert werden.

 

Die Bewachung am ersten Tag teilten sich Hans-Jürgen und ich. Das Interesse der Passagenbesucher war recht groß und es gab einige nette Gespräche. An diesem ersten Tag ging es nur bis 16:20. Die Geschäfte schlossen um 16:00 Uhr und dann wurde kurze Zeit später die Passage abgesperrt und wir konnten nach Hause fahren.

 

Am Montag machte ich den Frühdienst. Wolfgang und Hans-Jürgen kamen gegen Mittag. Die fehlenden Tische konnten wir am frühen Nachmittag zusammen mit einem Haustechniker aufbauen und dekorieren. Die Modelle wurden auf die Tische gestellt und damit war die Ausstellung komplett.

 

Die erste Woche der Ausstellung ist vorbei. Ab Montag sind es noch fünf Tage und am Freitag wird abgebaut. Bis auf einen Tag habe ich den Frühdienst übernommen und an den letzten Tagen werde ich das auch machen. Ich habe den kürzesten Weg zum Ausstellungsort und das frühe Aufstehen stört mich nicht. Bis zur Öffnung der Geschäfte sind es 150 Minuten und die kann man mit lesen überbrücken. Wenn dann die ersten Besucher auftauchen gibt es oft sehr nette Gespräche. Vor allem die Älteren haben selber Modelle gebaut oder wollen wieder damit anfangen und waren auf der Suche nach Baukästen nicht sehr erfolgreich. Wir können dann Tipps und auch eine Kaufberatung geben. Es werden auch Modelle zum Kauf angeboten, aber das müssen wir ablehnen. Wir bauen selber und würden höchstens Modelle annehmen, die wir bei „ Vater und Sohn „ an die Jugendlichen weitergeben können. Es kommen auch alte „Fahrensleute„, die Geschichten aus ihrer Seefahrtzeit erzählen. Sehr viele Besucher haben auch Fragen zu den Modellen und deren Entstehungsgeschichte und sind verwundert, wie viele Stunden man investieren muss und welche handwerklichen Fähigkeiten man benötigt, um solche Modelle zu bauen. Auch der Hinweis, wie wichtig die Mitgliedschaft im Verein ist um ein gutes Modell zu bauen, wird anerkannt. Bis jetzt haben wir aber noch kein neues Mitglied bekommen.

 

Auch in der letzten Ausstellungswoche gab es noch einige nette Gespräche. Es waren vor allem ältere Besucher, die in irgendeiner Beziehung zur Seefahrt standen, entweder waren sie selbst zur See gefahren oder hatten in Betrieben gearbeitet, die mit der Schifffahrt zu tun hatten. Auch der Kapitän, der in der Hamburger Morgenpost Kolumnen schreibt besuchte die Ausstellung und ich habe mich mit ihm blendend unterhalten. Ich habe ihn zuerst nicht erkannt, obwohl mir das Gesicht irgendwie bekannt vorkam aber nachdem er sich dann vorgestellt hatte, kam die Erleuchtung. Schön, wenn sich auch so erfahrene Seeleute für unsere Modelle interessieren. Vor allem solche Gespräche verkürzen den langen Ausstellungstag und machen die Anstrengung lohnenswert.

 

Es ist geschafft. Gestern haben wir die Ausstellung abgebaut. In relativ kurzer Zeit konnten die Modelle in den Autos untergebracht werden und die Deko wurde entfernt. Mit Hilfe einiger unserer Mitglieder brauchte nur Hans-Jürgen eine Extratour fahren. Alle anderen Modelle konnten in einem Rutsch in den Heimathafen gebracht werden. Meine neun Modelle passten in Rainers und in mein Auto. So blieb mir eine zweite Tour am heutigen Samstag erspart. Ab heute kann wieder länger geschlafen werden und der Wecker klingelt nicht um 05:00 Uhr.

 

Fazit: Die Ausstellung war für unseren Verein ein Erfolg. Wir konnten das Interesse an unserem Hobby in der Öffentlichkeit wach halten und gute Gespräche führen. Aber wenn die Bewachung der Modelle auf so wenigen Schultern ruht wird es fraglich ob das in der Form noch einmal gemacht werden kann. Jeden Tag dort mehr als sechs Stunden präsent zu sein ist mir persönlich einfach zu viel.

 

Wolf-Rüdiger Berdrow