Jubiläumsschaufahren anlässlich des 60jährigen Bestehen des SMC-Hamburg

 

In diesem Jahr feierte der SMC-Hamburg sein 60 Jähriges Bestehen.

Aus diesem Anlass wurde unser obligatorisches Mai Schaufahren diesem Jubiläum gewidmet.

Es fand wieder am großen Parksee im Park „Planten un Blomem“ statt.

Dieser liegt im Herzen der Stadt und wird von vielen Einheimischen und auswärtigen Besuchern frequentiert.

Für uns ist diese Lokation immer etwas ganz Besonderes. Nirgends haben wir so viele Zuschauer und wir sind die einzigen, die dieses Gewässer an 2 Wochenenden im Jahr für unsere Veranstaltungen nutzen dürfen.

Wie üblich trafen wir uns um 7.00 Uhr am Samstag früh, damit wir pünktlich um 10:00 Uhr, zum Beginn der Veranstaltung, mit dem Aufbau fertig sind.

Durch die Lage des Parks, sind kostenfreie Parkplätze Mangelware. Da wir mit mehr Teilnehmern rechneten als üblich, hatten wir beim Einholen der Genehmigung angefragt, ob es zusätzliche Parkmöglichkeiten gibt.

Diese konnten wir dieses mal für unsere Fahrzeuge bekommen. Wir hatten zwar weiter zu laufen, aber dadurch konnten wir die Parkplätze die wir sonst nutzen unseren Gästen zur Verfügung stellen.

Da die Zufahrt für unsere neue Parkmöglichkeit leider nicht zum vereinbarten Zeitpunkt aufgeschlossen war, konnten wir erst mit einer halben Stunde mit unserem Aufbau beginnen.

Zunächst mussten wir die Grätings verladen, ans Wasser bringen und verlegen. Dafür musste unser Materialwart 2 mal fahren. Glücklicherweise dürfen wir dafür einen PKW mit Anhänger nutzen.

Nach nochmals zwei Fahrten, hatten wir auch den Rest am See.

Dann ging es ans Aufbauen der Zelte und der Tische.

Einige unserer Gäste waren auch schon vor Beginn der Veranstaltung vor Ort und fasten mit an. Zeitgleich baute Jens aus Norderstedt die Hafenanlage auf, die er zu unserer Veranstaltung beigesteuert hatte.

Bekannt ist diese unter anderem von den Aukruger Hafentagen. Leider hatte seine geplante Hilfe abgesagt. Deshalb sprang ein anderer Modellbaukollege ein.

 

Leider waren wir um 10:00 nicht ganz fertig und die Veranstaltung begann ein paar Minuten später.

Bei herrlichstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen hielt unser erster Vorsitzender Bodo eine kurze Ansprache.

 

Insgesamt waren wir am Samstag ca. 50 Personen. Überwiegens aus dem Norden, von Flensburg bis Bremerhaven, oder Hildesheim, im Nord-Osten aus Wismar und im Westen aus Köln.

Aus Bruchsal in Baden-Württemberg kam Michael mit seiner Ehefrau und dem Dampfschlepper „Tiger“.

Dieses Modell wird von einer funktionsfähigen Dampfmaschine angetrieben. Das Vorbild ist als Museumsschiff auf der Elbe und im Museumshafen anzutreffen. Es entstand auf einem Fertigrumpf komplett in Eigenbau.

Das fahren mit so einem Modell ist schon etwas aufwändiger als mit einem Schiff mit Elektromotor.

Die Vorbereitungen dauern länger und es muss häufiger Gas und Wasser für die Dampfmaschine nachgefüllt werden.

Die weiteste Anreise hatten wohl 2 Schweizer, die allerdings ohne Modell kamen.

Sie hatten bei ihrem Heimatclub erzählt, dass sie zu unserer Veranstaltung fahren wollten, um sich das einmal anzusehen.

Sie bekamen als Antwort, dass es sich nicht lohnen würde uns sie es sein lassen sollten.

Beide waren von der Veranstaltung sehr begeistert. Und so konnten sie zu Hause mit ruhigen Gewissen berichten, das sich die Reise nach Hamburg gelohnt hatte.

 

Unser Leuchtturm hatte so etwas wie ein Comeback. Jahre lang hatten wir ihn nicht mehr benutzt, da die Beleuchtung defekt war und der Sockel, für das Aufstellen im Wasser verschwunden war.

Einen neuen Sockel baute wir aus einem Kunststoff Mülleiner, der jede Menge Löcher bekam.

So konnte er geflutet auf dem Beckengrund stehen. Mit 2 Sechsecksteinen als zusätzliches Gewicht, ergab das einen stabilen Sockel.

 

Auf dem relativ ebenen Deckel wurde der Leuchtturm verschraubt.

Diese hatte eine moderne LED-Beleuchtung erhalten und konnte so den Modellschiffen den Weg zur Hafenanlage weisen.

 

Unser Vereinskollege Björn, brachte auch etwas Neues mit.

Ein Offshore Windrad in 1:50.

Es hat bis Oberkannte Maschinenhaus eine Höhe von 190 cm und einen Rotordurchmesser von 169,5 cm.

Es entstand im 3-D Druck verfahren.

Es steht auf einem Dreibeinsockel, mit einem Gewicht von 15 kg.

 

Ein passender Katamaran, der die Modelltechniker zur Wartung an das Windrad bringt, ein sogenanntes „Crew Transfer Vessel“, ist noch in Bau.

Auf dem Wasser war schnell reger Betrieb und es waren viele verschiedene Modellschiffe aus den unterschiedlichsten Epochen vertreten. Man konnte sich nicht satt sehen.

Unter anderem wurde ein Modell des Kühlschiffs „Priamos“ nach Jahrzehnten wieder zu Wasser gelassen.

Es wurde Mitte der 60er Jahre von einem ehemaligen Vereinskollegen gebaut und errang 1966 und 1967 einige Preise bei Wettbewerben. Unter anderem den 2. Platz bei der 4. Bundesmeisterschaft.

 

Unser Vereinskollege Matthias, der das Modell übernommen und fahrfertig gemacht hatte, fand das unser Jubiläum genau der richtige Rahmen für die 2. „Jungfernfahrt“ sei.

Einiges ist noch nachzubessern, aber es ist schön so ein seltenes altes Modell wieder in seinem Element zu erleben.

Zwei Studenten aus Flensburg waren nicht nur in charmanter Begleitung angereist, sie hatten auch einen historischen Segler im Gepäck. Dieses „Piratenschiff“ hat noch keinen Namen und wird als Bau Nr. 6 bezeichnet. Der eigentliche Heimathafen ist der SMC-Peine.

Es basiert auf Plänen der Fregatte „Berlin“ von 1674, mit einigen Änderungen und nach eigenen Vorstellungen.

Angetrieben wird es von einem Elektromotor. Nicht ganz vorbildgerecht, aber auf dem Wasser herrlich anzusehen.

Ein weiteres Modell, welches eher selten zu sehen ist, war der Schwimmkran „Enak“.

 

Detlef aus Bremerhaven brachte dieses außergewöhnliche Modell mit.

Auch selten auf unseren Modellgewässern ist das Bohrschiff "Berliner Tor". Ein „Survey-Drilling Vessel“.

Das Original war mit dem Bohrturm von 1975 bis 1980 im Einsatz. Da das Schiff damals nur mit Ankern auf Position gehalten werden konnte, war das Bohrgestänge sehr anfällig für Bruch. Später wurde es zu einem normalen Versorger umgebaut.

Diese Aufzählung könnte so eine ganze Weile weiter gehen.

Es waren aber auch ein paar alte bekannte Modell dabei.

Am späten Nachmittag lichteten sich die Reihen. Für den einen oder anderen stand noch eine längere Heimreise an.

Zur anschließenden Lichterfahrt waren wir nur noch ein kleines Grüppchen.

Um 22:00 Uhr mussten wir einpacken, weil dann das Wasserlichtkonzert auf dem Parksee stattfand.

Anschließend wird dann der Park geschlossen.

 

Der Sonntag begann der 2. Teil der Veranstaltung wieder um 10:00 Uhr und wir konnten auch einige neue Teilnehmer begrüßen.

Heute brauchten wir nicht so früh aufzustehen, da alles über Nacht stehen geblieben war.

Damit über Nacht nichts beschädigt wurde oder abhanden kam, hielten 2 Vereinsmitglieder Nachtwache.

Vielen Dank dafür, dass ist nicht selbstverständlich.

 

Wieder bewies sich, wie vielfältig unser Hobby ist. Auf dem Wasser war schnell wieder viel Betrieb.

Auffällig war, wie interessiert viele Zuschauer waren, die „nur“ das Wochenende im Park entspannen wollten und von der Veranstaltung gar nichts wussten.

Wir wurden mit Fragen zur Technik und zu den Modellen „gelöchert“.

Bei den Kindern waren die Modelle die mit Wasser spritzen konnten der Renner.

 

Pünktlich um 16:00 Uhr konnten wir mit unserem Abbau beginnen und das Material trocken ins ins Lager bringen.

 Auch das hat wieder super geklappt.

Es war ein herrliches Wochenende bei bestem Wetter in netter Gesellschaft.

Uns hat es viel Spaß gemacht und das Feedback unserer Gäste ist auch durchweg positiv ausgefallen.

Dafür nimmt man die Arbeit, die so eine Veranstaltung macht, doch gerne in Kauf.

Genießen sie noch weitere Bilder, wie wir die Veranstaltung genossen haben.

 

Peter Böttcher