Name des Modells
Erbauer:
Eigner:
 
Daten des Modells
Schiffstyp
Modellkategorie:
Maßstab:
Länge über alles:
Breite über Anbauten:
Höhe über alles:
Tiefgang:
Baumaterialien:
Baugrundlagen:
Bauzeit in Std:
Gewicht des Modells:
"RAU IX"
 
Mathias Hintze
 
 
Walfangboot
RC-Modell
1:45
1025 mm
  182 mm
  530 mm
   67 mm
Balsaholz, Kunststoff, Metall 
Bausatz Graupner 
Restaurierung ca. 75 Std.
3500 gr.

Information zum Modell:

Das Modell entstammt dem alten Bausatz der Firma Graupner.

Das Modell wurde durch mich 2010 komplett restauriert und wieder fahrbereit gemacht. Viele Beschlagteile mussten nachgebaut und wieder montiert werden. Des weiteren wurde eine Fernsteuerungsanlage eingebaut.

 

Der Baukasten bestand aus einem geformten Schiffsrumpf aus zähem ABS-Kunststoff sowie vielen Spritzguss- und Holzteilen. Ein separater Beschlagsatz war zu damaliger Zeit ebenfalls erhältlich.

 

Das Modell hat die Fahrfunktionen Vorwärts/Rückwärts und Links/Rechts. Angetrieben wird es über 1 Fahrmotor, welche auf 1 Ruder wirkt.

Informationen zum Original:

Die RAU IX wurde 1938/39 gebaut. Sie war das neunte in einer Serie von Schiffen, die zwischen 1937 und 1939 für die Walter Rau Walfangflotte auf der Seebeck-Werft in Wesermünde (heute Bremerhaven) gebaut wurde.

Walter Rau war ein Margarineproduzent mit guten Kontakten zur politische Elite im nationalsozialistischen Deutschland. Da er Walfett zur Herstellung seiner Margarine benötigte, ließ er eine eigene Walfangflotte bauen. Sie bestand ursprünglich aus acht Schiffen, RAU I bis RAU VIII, die den eigentlichen Walfang betrieben, sowie dem Fabrikschiff WALTER RAU, das die erlegten Wale entgegen nahm, schlachtete und direkt vor Ort verarbeitete.

 

Das Design der Rau IX war typisch für einen Walfänger der 1930er Jahre. Der Rumpf des Schiffes war nach der sogenannten Maierform mit vorstehendem Steven gebaut. Durch diese Form wurde das Wasser vom Schiff eher verdrängt als durchschnitten. Der Walfänger erhielt daher eine hohe Wendigkeit, die beim Manövrieren in den eiskalten Gewässern der Arktis und Antarktis von Vorteil war.

 

Gleich nach dem Bau der RAU IX wurde das Schiff durch die deutsche Kriegsmarine beschlagnahmt, zurück in die Werft geschickt und umgebaut. Unter den Namen UJ-D und U-J 1212 diente es der Kriegsmarine von 1940 bis 1944 als U-Bootjäger. Ab 1944 schützte es deutsche Kriegsschiffe im Hafen von Hammerfest im besetzten Norwegen. Nach Ende des Krieges wurde die RAU IX kurzfristig auf Weisung der Alliierten zur Minensuche durch den Deutschen Minenräumdienst eingesetzt, bevor sie schließlich doch unter Britischer Flagge von 1948–1949 für die Falkland Shipowners Ltd. im Walfang eingesetzt. In den 1950er Jahren wurde die RAU IX in KRUTT umbenannt und ging für Norwegen auf Walfang. Nach 1955 wurde sie in HVALUR 5 erneut umbenannt, um zunächst unter isländischer Flagge und 1968 schließlich für die Färöer-Inseln Wale zu jagen.

Seit 1969 hat die RAU IX im Hafen des "Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven" ihren letzten Liegeplatz gefunden.

 

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