Baubericht „DS STAVENES“
Nachdem ich den Bau der Yacht „ORION“ abgebrochen hatte war nun guter Rat teuer. Ich hatte zwar noch „Baumaterial“ im Keller rumliegen, aber nichts was mich so recht begeistern konnte. Da mir der Bau der „WILHELM THAM“ so viel Spaß gemacht hatte, wurde ich im Angebot von Christian Rex fündig. Entweder sollte es die „DS STAVENES“ oder die „DS STORSKÄR“ sein. Da meine „HUDSON SOUND“ in der Firma eines Bekannten als Leihgabe im Besprechungsraum steht, fehlte mir eigentlich ein Frachtschiff in der Sammlung. Darum habe ich mich für die „DS STAVENES“ entschieden. Christian fuhr Mitte Oktober nach Travemünde und auf dem Weg brachte er mir den Baukasten vorbei.
Baubeginn
Ich habe zuerst die Ruderhacke eingebaut. Mit einem U-Profil habe ich sie unten verstärkt und ein Loch für das Ruder gebohrt. Das U-Profil habe ich 3 cm in dem Kiel des Rumpfes eingelassen und alles mit Sekundenkleber und Pulver verstärkt. Das hält ausgesprochen gut. Die Löcher für das Stevenrohr und das Loch für das Ruder wurden ausgemessen und gebohrt. Die Welle für das Ruderblatt habe ich an das Blatt angeklebt. Dafür habe ich eine kleine Nut in das Blatt gefräst und die 2mm Welle auch hier mit Sekundenkleber und Pulver befestigt. Dann die Ruderhacke verspachtelt und geschliffen. Danach habe ich das Führungsrohr für das Ruder eingepasst und das Stevenrohr zusammen mit dem Motor angepasst und ausgerichtet. Der Motor ist wieder so eingebaut, dass ich von oben die Schrauben lösen kann, wenn ich an die Welle oder an den Motor zu Reparaturen oder zur Wartung ran muss.
Um die Decks einzubauen habe ich 2x2mm Leisten in den Rumpf geklebt und dann die Decks nach Plan eingeklebt. Der Spalt zwischen Rumpf und den Decks wurde verspachtelt und verschliffen. Der Raum zwischen den beiden Decks bleibt frei. Hier werden die Seitenwände mit den Bullaugen eingeklebt und innen mit Streifen verstärkt. Achtern wurden dann die Seitenwände des hinteren Aufbaus eingeklebt. Die Öffnung für die Ruderanlenkung hatte ich bereits ausgeschnitten und unten einen Rahmen eingeklebt auf dem der Deckel aufliegt. Auf dem Vorschiff wurde das Schanzkleid aufgesetzt und die obere Abdeckung angepasst. Die Ladeluke wurde nach Plan aufgeklebt und mit dem Deckel versehen. Er kann abgenommen werden, weil ich dort die Ladebuchsen und den Ein- und Ausschalter unterbringen will. Auf einen Bleiakku muss ich leider verzichten, ich könnte ihn nicht wechseln. So habe ich ein Akkupack mit sechs Zellen vorgesehen.
Decksbeplankung
Auf dem Vorschiff gibt es ein Oberlicht, dass mir Kopfzerbrechen bereitete. Aus dem Bauplan ging die genaue Lage nicht hervor. Nach Rücksprache mit Christian Rex war dann die Position klar und ich konnte es aufbauen. Ich habe gleichzeitig eine SMD-LED eingebaut und die Kabel zur Mitte des Rumpfes verlegt.
Nachdem alle Deckshäuser auf den Decks gestellt waren, begann die Arbeit der Beplankung. Einen Teil dieser Arbeit habe ich auf der Messe „Spielidee“ in Rostock 2019 gemacht. Wir hatten dort einen Aktionstisch und es war gut den Besuchern zu zeigen, wie man ein Deck beplankt. Das Schanzkleid auf dem Achterdeck bekam eine Auflage aus einem vorgefrästen Teil aus dem Baukasten. Hier wurden die Bohrungen für die Relingstützen angebracht. Die Relingstützen sind Fertigteile, die es im Fachhandel gibt. Die Beschaffung wird allerdings immer schwieriger und man sollte sich Vorräte anlegen, wenn man noch welche bekommt. Die Insolvenz von Graupner macht das auch nicht leichter. Ich habe noch alle benötigten Stützen bekommen. Achtern ist die Reling schon fertig, es fehlen nur noch die Stangen für das Sonnensegel und die Stützen die bis an das obere Deck reichen.
Winden und Rettungsboote
Die beiden Winden für den Anker und den Ladebaum habe ich aus den Frästeilen des Baukastens angefertigt.
Leider habe ich die Ankerwinde falsch herum auf das Deck geklebt. Es ist erstaunlich welche Anfängerfehler man noch macht.
Christian hat es bemerkt, weil ich ihm ein Bild des Modells gemailt hatte. Er schickte mir neue Frästeile und so konnte ich die Winde neu bauen. Die alte Winde war nicht heil zu entfernen, denn Sekundenkleber hält richtig gut.
Die Rettungsboote aus dem Bausatz habe ich durch gedruckte Exemplare ersetzt. Wenn man einen Freund mit 3-D Drucker hat, ist das sehr erfreulich und hilfreich. Die Boote sind jetzt mitsamt den Auflagern fertig und bekommen nur noch eine Lackierung und einen Holzboden.
Lackieren ist immer ein Thema, ein alter Frachter sollte nicht so aussehen wie gerade aus der Werft geliefert. Die Lackierung sollte aber auch nicht so aussehen als wenn man einen Kuhstall gestrichen hat. Airbrush ist nicht die erste Wahl, wenn die Übung fehlt, Sprühdosen bekommt man kaum in den richtigen Farben, also was tun?
Ich habe im Internet die Farben von Elita Modelle gefunden. Dort findet man alle RAL-Farben auch in Seidenmatt in verschraubbaren PET-Flaschen. Diese Farben lassen sich gut streichen und sind nach kurzer Trocknung glatt. Verdünnen ist ziemlich einfach, denn die Flaschen lassen genug Platz um Verdünnung beizugeben.
Nochmal Holzarbeiten
Der Bau der Gitter für die Pforten ist etwas fummelig, denn die Scharniere sind ziemlich klein. Darum sind die Pforten nur angedeutet. Sie werden innen an das Schanzkleid geklebt.
In der Zwischenzeit ist die Beplankung fertig.
Die Türrahmen und die Fensterrahmen bekommen Rahmen aus Holzleisten. Um diese Arbeit zu erleichtern, hatte ich beim Bau der „Wilhelm Tham“ angeregt, Frästeile für die Rahmen anzufertigen. Die Holzleisten kann man dann auf die Frästeile kleben, das wird perfekt.
Und siehe da, bei der "DS Stavenes" waren die Rahmen gleich mit dabei.
Die Rahmen habe ich also mit den Holzleisten versehen, mit Klarlack gestrichen und an die Aufbauten geklebt. Beim Streichen der Aufbauten muss man dann allerdings vorsichtig arbeiten, um die Rahmen nicht mit zu lackieren. Es hilft, wenn man die Holzrahmen vorher mit Bootslack streicht, wenn dann was schief geht, zieht die Farbe nicht ins Holz ein und man kann den Fehler durch Abschleifen Korrigieren.
In der Zwischenzeit ist das gesamte Deck beplankt, das Brückendeck hat all seine Aufbauten bzw. Fundamente für den Schornstein und die Lüfter bekommen. Die Schanz vor der Brücke und an den beiden Seiten besteht aus Holz.
Ich klebe dazu eine 1x1 mm Holzleiste an die Außenkante, dann schneide ich 1x3 mm Leisten aus Nussbaum genau auf Länge und setzte das erste Stück hochkant auf das Deck und gegen die Leiste. Das erste Brettchen muss absolut winklig stehen, denn alle folgenden Brettchen werden an diesem diesem Teil ausgerichtet. Wenn alle Teile befestigt sind (Sekundenkleber) wird, innen noch eine 1x1 mm Leiste gegengeklebt.
Gieses geschied aber erst nach dem Beplanken des Decks. Den oberen Abschluss bildet dann ein Handlauf.
Das Brückendeck ist im Rohbau nun fertig und kann an den unteren Aufbau angepasst werden. Das Deck liegt in dem Aufbau, sollte also genau passen.
Da der untere Aufbau sehr lange Seiten hat, sind diese nicht wirklich gerade. Eine Polystyrolleiste ist da nicht die erste Wahl. Ich habe ein MS-U-Profil genommen und es mit der flachen Seite an die Wand geklebt. Jetzt ist die Seitenwand absolut gerade.
Nachdem das Deck eingepasst war, machte ich mir Gedanken über die Verbindung zum Aufbau. Um an die Technik zu kommen, sollte das Deck abnehmbar sein, aber auch fest verbunden.
Zum Glück hat das Deck vorn zwei Lüfter die man sehr gut als „Schrauben“ verwenden kann. Ich habe in beide Rohre M4 Gewindestücke eingeklebt. Im Aufbau befindet sich eine Platte die an den richtigen Stellen Löcher bekam. Unter diesen ist eine zweite Platte in die M4 Muttern eingeklebt wurden. Deck aufsetzen, Lüfter einschrauben und schon ist eine feste Verbindung perfekt. Da die Lüfter relativ weit außen stehen wird das Deck auch nicht durchgebogen. Man kann auch noch die Lüfter am Schornstein als Befestigung nutzen, das ist aber nicht notwendig.
Rettungsboote
Das nächste Bauteil war das Gestell auf dem die beiden Rettungsboote stehen. Ich habe sie nach Plan zusammengeklebt und dann die Auflagen die eigentlich aus Polystrol sind, durch 1mm Holzleisten mit der gleichen Breite ersetzt. Sie sind erheblich stabiler. Das ganze Gestell wird weiß lackiert, dann sieht man vom Holz nichts mehr.
Das Gestell will ich fest auf dem Deck montieren und habe deshalb innen an den 6 Stützen, 1mm Messingdraht angeklebt. Im Deck habe ich an den entsprechenden Stellen Löcher für das Gestell gebohrt. Für die Davits müssen Verlängerungen aus MS-Rohr erstellt werden. Um die Davits aufzunehmen habe ich das Rohr auf 2mm aufgebohrt, auf Länge gesägt und außen an das Gestell geklebt.
Der Schornstein besteht aus einem 20 mm Alu-Rohr. Laut Beschreibung sollen 3 Ringe um den Schornstein geklebt werden. Ich wollte aber versuchen passendes Rohr zu finden, dass innen 20 mm hat und somit gut passen würde. Im Baumarkt fand ich Alu-Rohr mit 1,5 mm Wandstärke und 23,5 mm Außendurchmesser. Da die Ringe etwa 3 mm hoch sein sollten sägte ich ein 100 mm Rohr ab und stach die 3 Ringe auf der Drehbank ab. Da aber immer noch 0,5 mm Luft bis zum Schornstein waren, habe ich einen Schlitz in die Ringe gesägt und dann die Ringe auf den Schornstein geklebt. Das Dampfrohr wird an 3 Stellen durch kleine Augbolzen am Schornstein befestigt. Das Rohr mit der Dampfpfeife erhält ebenfalls eine Befestigung durch Augbolzen. Für die Abspannungen des Schornsteins habe ich kleine Ösen aus 0,6 mm Draht am Schornstein eingeklebt. Der Schornstein ist jetzt zum lackieren fertig.
Elektrik
Nun wird das Deck auf dem Aufbau achtern beplankt, Die Verstärkung auf der Unterseite ist ein Frästeil, ich hatte es bereits vorher aufgeklebt, es dient auch als seitliche Fixierung beim Aufsetzen auf den Aufbau.
Nachdem das Beplanken fertig war, habe ich mich mit der Elektrik beschäftigt. Ich wollte das gleiche Prinzip des Ein- und Ausschaltens wie bei der „Wilhelm Tham“ anwenden. Die Ladeluke bot sich dafür optimal an. Vier kleine Steckbuchsen wurden eingebaut. 2x rot für die Einschaltbrücke und rot und schwarz für die Ladebuchsen. Die Verbindung Akku- Fahrtregler wird durch die Brücke geschaffen. Die Ladebuchsen natürlich nur mit der Stromquelle.
Als alle Verbindungen fertig waren, habe ich einen Funktionstest gemacht und die Verbindung vom Fahrtregler zum Motor entsprechend der Laufrichtung angeschlossen.
Sämtliche Verbindungen sind mit Steckern versehen und können ohne Lötarbeiten getrennt werden.
Das Ruderservo wurde in Mittelstellung gebracht und das Ruder mit dem Servo durch eine Gewindestange verbunden. Alles funktionierte wie gewünscht.
Die Grundplatte auf der das Modell stehen soll, war inzwischen fertig, ebenso die Schutzhaube aus Plexiglas.
Der Bootsständer ist hellblau lackiert worden und mittels Klebestreifen und Schrauben auf der Grundplatte befestigt.
Das Modell wird durch Seilverbindungen auf der Platte fixiert. Die Poller auf dem Modell und der Platte sind aus Metallguss. Sie sind nicht allein verklebt, sondern auch verschraubt bzw. mit Stiften gesichert. Gelegentlich sollen die Poller Zugkräfte aufnehmen und daher nicht abbrechen.
Es kommt wieder Farbe ins Spiel
Soweit fertiggestellt ging es mit dem Lackieren von Aufbauten und Anbauteilen dem Finale entgegen.
Die Lüfter und der Schornstein bekamen den entsprechenden Anstrich. Der Schornstein oben und unten schwarz und zwischen den Ringen rot, dafür waren zwei Anstriche notwendig, die Lüfter wurden weiß gestrichen, die Innenteile rot. Die Lüfter am Schornstein haben einen schwarzen Anstrich erhalten. Die Aufbauten sind außen weiß und innen bekamen sie einen schwarzen Anstrich, sonst scheint das Licht der Innenbeleuchtung durch die Wände. Auch die Aufbauten mussten außen zwei Anstriche bekommen. Im vorderen Bereich wurde das Schanzkleid, ein Teil der Aufbauten und der Bereich der Ladepforten sandfarben gestrichen.
Das Deck über dem Aufbau achtern habe ich mit Hilfe des Mastes fest (Gewinde) mit dem Aufbau verbunden. Wenn das Deck mal abgenommen werden muss, ist es zwar notwendig die Verspannungen zu lösen, aber das muss nur sein, wenn die LED der Innenbeleuchtung kaputt geht. Der Mast selbst besteht aus MS-Rohr in drei verschiedenen Durchmessern. Die Ösen für die Verspannungen sind angelötet. Der Schornstein ist auf dem Brückendeck montiert und ausgerichtet. Er hat eine leichte Neigung nach achtern. Mit vier Abspannungen wird er stabilisiert. Zwei Augbolzen befinden sich auf dem Brückenhaus und zwei Augbolzen neben dem Oberlicht auf dem Brückendeck. Die Verspannung besteht aus grauem geschlagenem 0,8mm Kunststoffseil.
Für die Betätigung der Dampfpfeife habe ich ein beiges 0,25mm Kunststoffseil genommen. Es hat am Ende einen kleinen Handgriff, der vorn am Brückenaufbau endet.
Das Oberlicht wurde sandfarben gestrichen. Die beiden Lüfter sind ebenfalls fertig montiert und stecken stramm in den entsprechenden Löchern. Eine Verklebung war nicht notwendig, so kann man sie auch mal verstellen.
In der Zwischenzeit waren auch die letzten Farbanstriche und notwendige kleine Korrekturen erledigt. Die Holzdecks bekamen noch einen letzten Schliff und Anstrich.
Testlauf und Abschlussarbeiten
Kurz vor Beginn des Lockdowns wegen der Corona-Pandemie fand in Neumünster eine Modellbaumesse statt, auf der ich die Schwimmfähigkeit der DS STAVENES testen konnte.
Zum Austrimmen war mittig an Steuerbord und im vorderen Drittel etwas Zusatzgewicht nötig.
Einen stärkeren Akku (mehr Volt) hatte ich angedacht, aber das Modell ist schnell genug. Es ist ja ein altes Dampfschiff und kein Expressfrachter. Die Kombination passt also gut. Jetzt muss das Blei noch im Rumpf fixiert werden und dann können die Restarbeiten gemacht werden. Das wird noch genug Zeit in Anspruch nehmen.
Das Bootsdeck und die Reling auf dem Brückendeck war die nächste Arbeit. Ich hatte das Bootsdeck und die Stützen bereits fertig. Als ich dann aber die Reling gebaut hatte passte das alles nicht so wirklich zusammen. Das Bootsdeck war zu breit.
Ich habe die Stützen abgesägt und das Bootsdeck schmaler gemacht. Die Stützen sind neu aus MS-T-Profil. Das Deck bekam eine Leiste auf der die Reling steht und die Stützen des Bootsdecks liegen innen an der Leiste an. Mit Stiften sind die Stützen im Deck verankert. Nach der Lackierung werden Bootsdeck und Reling verklebt. Jetzt konnte auch die Verspannung des Schornsteins endgültig befestigt werden.
Für das Deck auf dem Aufbau achtern fehlten mir noch 20mm hohe dreiläufige Relingstützen. Selbstbau kam nicht in Frage, also 40 Stück bestellt. Die Löcher mussten alle mit 0,8 mm nachgebohrt werden. Dafür braucht man 30 Minuten. Jetzt sollte sich der Draht bequem durchziehen lassen. Die Umrisse des Decks habe ich auf Papier übertragen und die Positionen und Abstände der Relingstützen berechnet und dann auf das Deck übertragen. So kann man sicher sein, kein unnötiges Loch zu bohren oder unregelmäßige Abstände zu erhalten.
Der Ladebaum soll eigentlich aus einem Holzstab gefertigt werden, ich habe allerdings Messingrohr in drei verschiedenen Durchmessern genommen. Für die Verspannungen lagen entsprechende Teile bei. Im Internet fand ich dann Bilder, wie das im Original aussehen soll. Die Befestigung des Lümmellagers habe ich wie beim Original gemacht. Auch die Schiffsglocke fand am Mast seinen Platz. Die Glocke ist aus Messing und fand sich in der Restekiste. Unten erhielt der Ladebaum noch einen Mastfuß. Die Halterungen für die Abspannungen sind mit Sekundenkleber angeklebt. Am Deck habe ich Augbolzen angebracht. Die Seile, aus grau geschlagenem Kunststoffgarn, bekamen noch Spannschrauben. Für das laufende Gut ist das Material beige.
Da meine Bestände an Takelgarn aufgebraucht war, habe ich bei Andreas Gondesen Takelgarn in den Abmessungen 0,4mm, 0,6mm und 0,8 mm in den Farben beige und grau geordert.
Zwischenzeitlich wurden die Türen fertiggestellt. Die vorgefrästen Sperrholzteile erhielten eine Beplankung aus Holz, wurden geschliffen, lackiert und mit den Scheiben versehen. Die Türgriffe wurden aus 0,5mm Messingdraht gefertigt.
Anschließend wurden die Türen in die Öffnungen der Aufbauten geklebt. Damit sie nicht nur in den Rahmen Halt finden, habe ich noch ABS-Leisten innen angeklebt. Das erleichtert den Einbau und gibt Festigkeit. Überall war das aber nicht notwendig. Kleiner Tipp für zukünftige Modellbauer dieses Schiffes: Die Türen bauen, die Rahmen fertigstellen und dann die Türen in die Rahmen einpassen. Erst dann die gesamte Einheit an die richtige Stelle des Aufbaus kleben. Das erleichtert das Einpassen der Türen ganz entscheidend.
Das Takelgarn ist inzwischen eingetroffen und ich habe von Christian Rex Bilder bekommen, wie die Seilführung des Ladebaums sein soll. Diese Arbeit ist inzwischen auch erledigt. Den Kranhaken habe ich aus vorhandenen Resten (Kugel) hergestellt. Er ist leider etwas groß geworden, aber er versteckt sich hinter der Ladeluke. Bei der Takelung des Ladebaumes habe ich auch gleich Seile durch die Ösen der Ladeluke gezogen. Der Lukendeckel ist auf einer Seite mit verspannt worden. Da sich der Schalter für die Elektrik und die Ladebuchsen in der Luke befinden, ist der Deckel nur auf einer Seite verspannt. So kann ich ihn öffnen und er kann trotzdem nicht verloren gehen.
Die nächste Arbeit ist die Reling auf dem Achterdeck und die Befestigung für die Verspannung des Mastes. Nachdem die Position der Augbolzen angezeichnet war habe ich die Löcher gebohrt und die 6 Augbolzen mit Muttern und Sekundenkleber gesichert. Die Positionen der Relingstützen habe ich angezeichnet, die Löcher gebohrt und den 0,8 mm Draht die erste Biegung gebogen. Die Löcher der Stützen hatte ich bereits mit 0,8 mm gebohrt, musste aber diese noch einmal auf 0,9 mm erweitern. Jetzt konnte der Draht leichter durch die Stützen geschoben werden.
Im Deck werden die Stützen verklebt und der Draht verlötet. Zusätzlich habe ich noch einen schmalen Blechstreifen unten an die seitliche Reling gelötet.
Achtern kommt noch das Hecklicht dran und dann ist das Achterdeck nach der Lackierung montagebereit.
Als nächste Arbeit waren die Blöcke und Seile der Rettungsboote dran. Leider gab es nur einige wenig aussagekräftige Fotos vom Original dazu. Ich habe mir das beste Foto als Vorbild genommen und danach gearbeitet. Ist sicher nicht wirklich richtig, aber es sieht recht gut aus.
Fast fertig
Das inzwischen fertige Achterdeck habe ich auf den Aufbau gesetzt und mit dem Mast, wie vorgesehen fixiert.
Jetzt konnte ich die Stützen an die Reling des Schanzkleides achtern löten und die Stellage für das Sonnensegel herstellen. Um den Aufbau seitlich zu fixieren, habe ich oben auf die Stützen ein U-Profil gelötet. Dazu wurden in das Profil Löcher gebohrt und die Stützen durchgeschoben und verlötet, auf Länge gekürzt und vorher an das Deck angepasst.
Das Deck hatte sich durch die Holzbeplankung etwas nach oben gebogen. Durch das Profil habe ich 0,6 mm Löcher gebohrt. Von außen wurden dann 2 kleine Drähte mit Ösen durch das Profil in das Deck geschoben. Jetzt passt das Deck genau an das Profil und ist gerade.
Nachdem alles lackiert war konnte die Reling an das Schanzkleid geklebt werden. Die Ösen wurden durch das Profil in das Deck geschoben und verklebt.
Der Mast auf dem Achterdeck bekam jetzt die Abspannungen incl. Spannschrauben. Das war eine böse Fummelei mit dem 0,4mm Takelgarn. Mit Hilfe der Spannschrauben konnte die Spannung des Takelgarns korrigiert werden. Das war es jetzt auch beinahe. Es fehlen noch die seitlichen Positionslichter und die Beschriftung am Rumpf. Wegen der momentanen Beschränkungen kann ich meinen Airbrushkünstler leider nicht aufsuchen und ich will das lieber mit ihm persönlich besprechen. Auf jeden Fall sind die Messingbuchstaben an der Brückenschanz montiert.
Zusammen mit der „Wilhelm Tham“, kaufte ich auch Figuren im Maßstab 1:50. Davon werde ich einige bemalen und an Deck stellen.
Vom Segelmacher hole ich mir dann noch die Bespannung für das Sonnensegel. Ein abschließender Wassertest wird auch noch erforderlich sein.
Es ist heute der 05.04.2020 und das Modell ist soweit fertig. Die Besatzung ist inzwischen auch an Bord.
Den abschließenden Wassertest habe ich mangels Badewanne in einer Plastikwanne gemacht. Dabei stellte sich heraus, dass noch etwas Blei an der Backbordseite notwendig war, um eine optimale Lage zu erreichen. Das Gesamtgewicht liegt jetzt bei 2090 Gramm.
Der Bau des Modells hat sehr viel Spaß gemacht. Für geübte Modellbauer ist es kein Problem ein ansehnliches Exemplar zu bauen, aber es ist erstaunlich wie viel Zeit man in den Bau dieses relativ kleinen Modells investieren muss Das Ergebnis entschädigt aber für die Arbeit.