Baubericht „Klein Erna“
Im Juli 2011 erhielt ich von Hartmut Häger auf dem Wettbewerb in Sassnitz den bestellten Baukasten der kleinen Hafenbarkasse. Da es der erste Baukasten nach dem Prototyp war lieferte Hartmut ein paar geänderte Aufbauteile und so konnte ich erst Ende 2011 mit dem Bau beginnen.
Der Prototyp diente, was die Einbauteile anging, nur ansatzweise als Vorlage.
In der Zwischenzeit gab es viel kleinere Servos auf dem Markt und auch auf dem Akku-Sektor hatte sich einiges getan.
Von Anfang an war klar, das Gewicht sollte maximal 500 Gramm betragen, es wurden dann 475 Gramm incl. Kapitän und Fahrgästen. LIPO´s wollte ich nicht nehmen, also plante ich 4 AA-Akkus ein. Das passte aber mit dem Gewicht nicht. Also wurden AAA-Akkus genommen. Der kleine Bühlermotor zieht nur sehr wenig Strom und die 4 LED´s für die Positionslampen sind auch keine Stromfresser.
Zum Einbau kamen also: 2,4 GHz-Anlage, ein kleiner Fahrtregler Graupner Micro Speed 4, ein Miniservo, die 4 Akkus mit ca. 5 Volt und 1 Ampere und ein Schaltbaustein für die Beleuchtung.
Der 6 Volt Bühlermotor stammte aus dem Fundus, ebenso die 2mm Welle.
Ein neuer 3 Blattpropeller aus Messing vervollständigte die Technikeinbauten.
Die Beleuchtung besteht aus 4 weißen 3mm LED´s, die in entsprechend farbigen Positionslampen stecken.
Die größte Herausforderung war der Einbau des Ruderservos. Ich wollte das Servo möglichst im Heck einbauen, um ein kompliziertes Gestänge oder Bowdenzug zu vermeiden. Mit einem ganz kleinen Servo klappte das auch. Dazu musste allerdings die Heckplattform etwas vergrößert werden.
Die Führerkabine baute ich aus Holzleisten und auch der gesamte Fahrgastbereich wurde mit Holz verkleidet.
Der Motorkasten wurde von der Form verändert. Der Deckel ist jetzt gerade. Der Ursprungskasten hatte eine Dachform. Das mag wohl früher so gewesen sein, aber für mich sah das nach Hundehütte aus. Vor allem können jetzt Fahrgäste drauf sitzen.
An den Motor, die Akkus und die Kupplung kommt man durch einen Deckel im Boden dran. Dort ist auch der Stecker für das Ladekabel untergebracht.
Den vorderen Aufbau kann man anheben. Dort befindet sich der Ein-Ausschalter, der Empfänger und das Schaltmodul für die Beleuchtung.
Die Figuren sind von Preiser im Maßstab 1:32. Preiser ist zwar teuer, aber es gibt eigentlich nichts Besseres.
Zum Schluss baute ich noch eine Helling und ließ eine Plexihaube anfertigen. So kann man den Gesamtpreis auch in die Höhe treiben. Der Baukasten machte nur 1/5 davon aus. Die Figuren kosteten auch ca. 1/5.
Ausgewehte Fahnen von Hamburg am Bug und Deutschland am Heck und die Namenszüge gibt es auch nicht zum Nulltarif, machen aber was her und fördern den guten Gesamteindruck. D
ie angegebenen 80 Stunden für den Bau sind eher zu knapp bemessen. Gefühlt war es wohl die doppelte Zeit.
Spaß hat der Bau jedenfalls gemacht und jetzt hoffe ich, dass die Barkasse im Gewässer genauso gut schwimmt wie im Waschbecken.
Der Name „KLEIN ERNA stammt von meiner Frau – einer beinahe Hamburger Deern !!!
W.-R. Berdrow